Story: Flussdurchquerung

Spektakuläre Flussdurchquerung abertausender Gnuantilopen Ein Bericht mit Fotos von Ingo Gerlach. Im August eines jeden Jahres spielt sich in der Massai Mara in Kenia ein einzigartiges Naturschauspiel ab. Die Gnus (Wildebeest) kommen. Ca. 1,5 Millionen Tie…

Spektakuläre Flussdurchquerung abertausender Gnuantilopen

Ein Bericht mit Fotos von Ingo Gerlach.

Im August eines jeden Jahres spielt sich in der Massai Mara in Kenia ein einzigartiges Naturschauspiel ab. Die Gnus (Wildebeest) kommen. Ca. 1,5 Millionen Tiere wandern in einem ewigen Zyklus durch die Savanne in der tansanischen Serengeti und in der Massai Mara im Südwesten Kenias. Ingo Gerlach, der deutsche Wildlifefotograf, wollte die dramatischen Flussdurchquerungen im Bild festhalten. Auf einer seiner Pirschfahrten entlang des Mara Rivers erhielt Gerlach einen Funkspruch, das sich abertausende an Gnus am sogenannten Serena-Crossing-Point II versammeln würden und evtl. eine Flussdurchquerung anstünde. Gerlach fuhr mit seinem Geländewagen direkt zu der genannten Stelle. Was ihn erwartete hatte alle seine Erwartungen übertroffen. Die Ebene war schwarz mit Tieren und ein lautes „gnu-gnu“ war zu hören. Die Massen drängten alle in Richtung Fluss. Noch zögerten Sie, doch der Druck von tausenden an Tieren wurde immer größer. Geschätzt versammelten sich an diesem Crossing-Point an die 80.000 Tiere. Der Fluss war an dieser Stelle sehr schnell. Das Flussufer ging extrem flach hinein und war für die Tiere überhaupt kein Problem. Allerdings wartete auf der anderen Seite des Flusses ein schier unüberbrückbare Steilwand. Zudem waren am Fuße dieser Steilwand jede Menge Felsen. Die ersten Tiere durchquerten relativ zügig den Fluss. Die nachdrängenden Tiere rutschten jedoch an den nun nass gewordenen Felsen immer wieder aus. Nachdrängende Tiere erhöhten den Druck und zahlreiche Gnus rutschten ab, wurden niedergetrampelt, ersoffen im Wasser oder wurden Opfer eines hungrigen Krokodils. Das Schauspiel dauerte über zwei Stunden bis rund 80.000 Tiere den Fluss durchquert hatten. Geschätzt 400 Tiere trieben tot den Mara River herab oder verkeilten in den Felsen. Ingo Gerlach hatte in dieser Zeit rund 1000 Fotos gemacht und seinen Adrenalinspiegel nahezu verdoppelt. Äußerst selten kann man eine solche Massendurchquerung der Gnus in der Massai Mara erleben. Normalerweise sind eher kleinere Herden von ca. 1000 bis 2000 Tieren bereit den gefährlichen Fluss zu durchqueren. Ingo Gerlach, www.ingogerlach.com, fotografiert Tiere und Natur seit über vierzig Jahren.

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